Insgesamt 83 Bäume aus elf verschiedenen Sorten hat die Garten- und Landschaftspflege (GaLA) der Stiftung Scheuern hier im vergangenen Oktober und November auf einer Fläche von 1,5 Hektar gepflanzt – darunter zahlreiche alte Sorten wie zum Beispiel Roter Boskoop, Ontario oder Goldparmäne. Die Gesamtfläche für die bereits gepflanzten und noch geplanten Obstbäume beträgt rund 4 Hektar.
Mit dieser ökologisch sinnvollen Maßnahme helfe die Stiftung Scheuern, die Aufgaben des Naturparks zu erfüllen, freute sich Stefan Eschenauer, den die Stiftung gemeinsam mit Naturpark-Mitarbeiter Simon Ostermann für Anfang Februar als kleine Anerkennung dazu eingeladen hatte, sich vor Ort ein Bild vom Stand der Dinge beim Streuobstwiesen-Projekt zu machen. Mit dem Pflanzen der Apfelbäume, die voraussichtlich in fünf bis sechs Jahren Früchte tragen werden, verfolge man längerfristige Ziele, betonte Jörg Bremser, Fachbereichsleiter Bildung/Arbeit/Teilhabe, eingangs und dankte Markus Reichwald, Martin Eck und dem gesamten Team der Garten- und Landschaftspflege für die Umsetzung des Projekts. Apropos Früchte: Da die Anlage noch nicht ertragsreif sei, könne man sich an regionalen Obstvermarktungs-Initiativen wie „lokal & lecker“ derzeit noch nicht beteiligen, sei für die Zukunft aber offen dafür, berichtete GaLa-Leiter Markus Reichwald. Warum hat man sich für so viele verschiedene Sorten entschieden? „Vor allem auch auf dem Hintergrund des Klimawandels möchten wir uns einen Überblick verschaffen, welche Sorten gedeihen und welche eher nicht, um daraus Schlussfolgerungen für künftige Anpflanzungen zu ziehen“, erläuterte Werkstattleiter Sebastian Mono. Gut zu wissen: Anders als eine intensiv genutzte, als Monokultur gestaltete Obstplantage trägt eine Streuobstwiese, die vor allem zahlreichen Vögeln und Insekten einen Lebensraum bietet, zur Artenvielfalt bei.
Wobei es in diesem Fall natürlich auch um den Teilhabeaspekt geht: „Die Beschäftigten übernehmen Verantwortung, indem sie die Bäume schneiden, kontrollieren und pflegen“, berichtete GaLa-Mitarbeiter Martin Eck. Und: „Da diese Arbeiten nur tageweise erledigt werden müssen, bieten sie eine willkommene Abwechslung zum Alltag.“ Stefan Eschenauer und Simon Ostermann schlugen unter anderem vor, später unter Einbindung der Beschäftigten Führungen durch die Streuobstwiesenanlage anzubieten und einen kleinen Rundweg als Lehrpfad anzulegen, der über die Themen Artenvielfalt und Obstbaumschnitt informiert. Ideen gibt es also noch viele.