Farbenfroh, ausdrucksstark, streng geometrisch und vor allem mit sehr viel Liebe zum Detail gemalt – das ist der Eindruck, den Marianne Beckmanns Bilder nicht nur auf den ersten Blick vermitteln. Eine Auswahl davon ist zurzeit in der evangelischen Regionalverwaltung in Nassau zu sehen. „Seitdem ich Marianne kenne, malt sie“, berichtete Maria Metzger, die die Künstlerinnen und Künstler der Stiftung Scheuern gemeinsam mit Karina Bräkau und Anja Dietrich betreut, bei der Ausstellungseröffnung, und fügte hinzu: „Sie ist ein sehr akkurater Mensch. So zeichnet sie die Rechtecke, Kreise und anderen geometrischen Formen erst mit dem Bleistift vor, bevor sie sie mit Buntstiften übermalt.“ Auch hat Marianne Beckmann, die seit vielen Jahren in der Stiftung Scheuern lebt und die Seniorenbetreuung der Tagesförderstätte besucht, bereits im Vorfeld sehr klare Vorstellungen von ihren Kunstwerken: „Als Allererstes holt sie sich Buntstifte in verschiedenen Farben – aber nur in denen, die sie dann auch tatsächlich für das jeweilige/betreffende Bild braucht“, wusste Maria Metzger zu berichten. Und: „Das nächste Bild fängt sie auf keinen Fall an, bevor das vorherige nicht komplett fertig ist.“ Man sieht es also schon: Ordnungsliebe und eine systematische Vorgehensweise sind Eigenschaften, die diese Künstlerin offensichtlich auszeichnen. Eine Woche, manchmal auch länger, brauche sie für ein Gemälde, gab Marianne Beckmann einen kleinen Einblick in ihre kreative Tätigkeit. Das Ergebnis, darin waren sich alle Besucher der Ausstellungseröffnung einig, hinterlässt einen überaus positiven Eindruck. Oder wie Pfarrer Gerd Biesgen, theologischer Vorstand der Stiftung Scheuern, es formulierte: „In diesen Bildern kommt sehr viel Helligkeit und Lebensfreude zum Ausdruck. Ich gratuliere zu so viel Talent, an denen sich andere erfreuen können.“ Und das kann man zum Glück noch eine ganze Weile: Die Ausstellung ist noch bis mindestens Ende November in der evangelischen Regionalverwaltung, Kettenbrückstraße 1 in Nassau, zu sehen. Übrigens: Die Bilder sind so hinter der Glasfront des Gebäudes angebracht, dass man sie bequem auch von außen betrachten kann.