Zu den vielen Dingen, die bis zur Eröffnung des Hospizes noch gemacht werden müssen, gehört auch die Platzierung von zwei Fahnenmasten. Flaggen, so Dr. Martin Schencking, Vorsitzender des Fördervereins Stationäres Hospiz Rhein-Lahn und der Stiftung Hospiz Rhein-Lahn, sollen den Eingang des Hospizes zieren. Von den Masten werden Kunstwerke wehen. Dafür sorgten Künstler der Tagesförderstätte der Stiftung Scheuern.
Zielführende Gedanken um die Verwirklichung des Vorhabens machte sich Hanne Benz, Hospizkoordinatorin und künftige Leiterin des Hospizes. Sie kam auf die Idee, sich an die Stiftung Scheuern zu wenden, schrieb den Pädagogischen Vorstand Bernd Feix an und die Dinge nahmen ihren Lauf. Jetzt wurden die beiden Kunstwerke, die auf den Flaggen zu sehen sein werden, offiziell übergeben.
Von dem Ergebnis zeigten sich Hanne Benz und Heidi Wachter, die Pflegedienstleitung, die zusammen mit den bereits eingestellten Fachpflegekräften zur Übergabe in die Stiftung gekommen waren sehr beeindruckt. Leuchtende Farben zeichnen die Kunstwerke aus.
Zwei Tage arbeiteten Thomas Friedrich und Kathrin Kiezmann daran. Die mit crylfarben bemalten Holztafeln zeigen einmal eine Blumenwiese mit Klatschmohn und zum anderen eine Wasserlandschaft mit buntem Schilf und einem Baum in der Ferne, der sich im Wasser spiegelt. Über beiden scheint ein blauer Himmel. Dort hinein soll das Logo des Hospizes kommen.
Sandra Gregorius, die Leiterin des Kunstprojektes, Teamleiterin Anja Dietrich und Emelie Stein führten die Besucher durch die Räume der Tagesförderstätte, die täglich in mehreren Schichten von 36 Menschen mit Beeinträchtigung besucht wird. Es sind Bewohner der Wohnheime. In der Tagesförderstätte erhalten Menschen, die aufgrund ihrer Beeinträchtigung nicht oder noch nicht in der Werkstatt arbeiten, Teilnahmeangebote und haben so Anteil an produktivem Schaffen.
Die Teilhabe an der Arbeitswelt, Selbstwirksamkeit zu erleben und dafür Anerkennung zu erhalten ist wichtig für die Menschen in der Tagesförderstätte, erklärt Sandra Gregorius. Anja Dietrich ist darum froh über jeden Auftrag. Sie kann sich eine weitere Kooperation mit dem Hospiz vorstellen.
Die Originalkunstwerke werden nun noch einen Rahmen bekommen und dann im Hospiz aufgehängt werden. „Sie passen perfekt“, findet Heidi Wachter, denn auf einer Seite des Hospizes haben die Zimmer Blumennamen, auf der anderen sind die Zimmer nach Bäumen benannt. Das Motiv der Scheuerner Künstler soll auch für Klappkarten mit Trostsprüchen verwendet werden.
Bilder von den Künstlern der Tagesförderstätte, die gegen eine Spende abgegeben werden, sind noch bis zum 28. Februar 2025 unter dem Titel „Farbexplosionen“ im Regionalmuseum in Nastätten zu sehen.