Fahnen mit Logo der Stiftung Scheuern und dortiger Dienstleistungen der Behindertenhilfe.
»Alles Wissenswerte. Neues aus dem Alltag, von Veranstaltungen, über Fortbildungen und BTHG bis hin zum Mittagessen.«
Aktuelles

Großformatige Porträts und tolle Marmorier-Effekte


Wie das Leben so spielt: Maria Metzger, die bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand Ende Januar dieses Jahres in der Tagesförderstätte der Stiftung Scheuern gearbeitet hat, und Olesja Kast, die nach wie vor im Weißen Haus arbeitet, haben sich nicht etwa hier, sondern bei einer Ausstellung kennen gelernt, die sie zufällig beide zeitgleich besuchten.

Natürlich tauschten sich die beiden kunstinteressierten Kolleginnen von da an häufiger aus – und haben nun vor Kurzem im Bistro Orgelpfeife der Stiftung Scheuern ihre erste gemeinsame Ausstellung eröffnet. „Unsere Bilder und Malstile sind vollkommen unterschiedlich“, sagen die beiden und betonen: „Genau deshalb ergänzen sie sich auch so gut.“ Und in der Tat: Während Olesja Kast aus der Vorstellung heraus Porträts malt („Ich male nur Gesichter“, sagt sie), hat Maria Metzger die Maltechnik des Pouring für sich entdeckt – beides zusammen macht die Ausstellung abwechslungsreicher und damit noch interessanter.

Olesja Kast, die in Vallendar lebt, hat zwar als Kind schon gezeichnet, im Erwachsenenalter aber erst vor rund vier Monaten mit dem Malen angefangen. Die kreative Beschäftigung helfe ihr nicht zuletzt auch bei der Bewältigung von Krisensituationen, berichtet sie: „Wenn ich male, muss ich mich so konzentrieren, das ich für gar nichts anderes mehr Gedanken habe. Und manchmal male ich bis 2 Uhr nachts, weil ich mich so sehr in die Details vertiefe, dass ich einfach nicht aufhören kann.“ Insgesamt vier großformatige, ausdrucksstarke und sehr unterschiedliche Porträts stellt sie in der Orgelpfeife aus, wobei die Bandbreite der Motive von einer an die russische Ikonenmalerei erinnernden jungen Frau bis zu einem japanischen Samuraikämpfer reicht.

Maria Metzgers Bilder sind dagegen zu 100 Prozent abstrakt. Nach einer langen Pause habe sie im vergangenen Jahr wieder mit dem Malen angefangen, erzählt sie: „Und da ich gern experimentiere, habe ich die Pouring-Technik ausprobiert, von der ich seither absolut fasziniert bin.“ Beim Pouring werden flüssige Farben, anstatt sie wie üblich mit dem Pinsel oder Spachtel aufzutragen, auf eine Leinwand gegossen, sodass sie sich vermischen und ineinanderfließen. Welche tollen Marmoriereffekte dabei entstehen können, ist in der Ausstellung zu sehen. Nicht nur in dieser Hinsicht birgt übrigens jedes Bild eine Überraschung. „Ich habe festgestellt, dass ich immer als Erstes zur blauen Farbe greife, obwohl ich eigentlich gar kein Blau mag“, erzählt Maria Metzger.

Die Ausstellung ist noch bis zum 15. Oktober zu den üblichen Öffnungszeiten des Bistros Orgelpfeife (mittwochs bis freitags 9 bis 11 Uhr und 15 bis 19 Uhr, samstags, sonntags und feiertags 14 bis 19 Uhr) zu sehen.