„Was mir besonders gut gefällt, ist, dass Renate einen außergewöhnlichen Bezug zu Farben hat und dass viele ihrer Bilder zum Nachdenken anregen“, unterstrich Maria Metzger, die die Künstlerinnen und Künstler der Stiftung Scheuern seit Langem betreut und seit einiger Zeit auch externe Kunstschaffende zu Ausstellungen in die Stiftung einlädt. Interessant seien nicht zuletzt auch die unterschiedlichen Materialien, mit denen Renate Schramm arbeite, so Maria Metzger: „Unter anderem malt sie mit Acryl-, Öl-, Pastell- und vor allem mit Aquarellfarben.“ Eine große Vielfalt also, auch was die Motivwahl betrifft: Pflanzen und Tiere hat Renate Schramm ebenso im Repertoire wie Impressionen aus einem Café, Stillleben ebenso wie Hafenszenen und, um nur zwei weitere Beispiele zu nennen, strikt geometrisch gestaltete, kubistisch anmutende Häuserschluchten ebenso wie komplett abstrakte Bilder.
„Ich male, seitdem ich einen Stift in der Hand halten kann“, blickte Renate Schramm auf ihre kreativen Anfänge zurück – einige ihrer „Jugendwerke“ wie etwa ein bunter Fisch oder der französische Kaiser Napoleon („Den habe ich in der Fünf-Minuten-Pause gemalt, als wir im Geschichtsunterricht die napoleonische Ära durchgenommen haben“) sind an der Stirnseite der Orgelpfeife zu sehen. Und noch etwas ist besonders charakteristisch für sie: „Ich probiere gern alles Mögliche aus.“ Dazu passt auch perfekt der Titel der Ausstellung: „Think live outside the box“ – frei übersetzt: „Vermeide Schubladen-Denken, und schau über den Tellerrand hinaus“ – heißt er und ist in großen Lettern auf einem der Exponate zu sehen.
„Ich freue mich, dass Sie Ihre Bilder zeigen und damit andere an Ihren Fähigkeiten teilhaben lassen“, sagte Pfarrer Gerd Biesgen, theologischer Vorstand der Stiftung Scheuern, stellvertretend für viele andere Besucher der Ausstellungseröffnung und fügte hinzu: „Angesichts der gesamtgesellschaftlichen Situation, die uns mit so viel Bedrückendem belastet, sind schöne Dinge wie diese Bilder, die Freude bereiten, umso wichtiger.“
Die Ausstellung ist noch bis Anfang Dezember zu den Öffnungszeiten des Bistros Orgelpfeife (mittwochs bis freitags 9 bis 11 Uhr und 15 bis 19 Uhr sowie samstags, sonntags und feiertags 14 bis 19 Uhr) in der Stiftung Scheuern zu sehen.