Von der Ankunft der morgendlichen Busse, über die Zeit des Mittagessens, bis hin zum Gabelstapler im Zentrallager hat Armin Oberthür den Werkstattalltag in vielen Szenen dargestellt. Zu Betriebszeiten der Werkstatt Langauer Mühle (Mo-Fr 8-16 Uhr) kann sich jeder das „Scheuerner Wimmelbild“ ansehen.
Für den staunenden Betrachter mag sich vielleicht nicht sofort erschließen, was hinter den Figürchen, kleinen Fahrzeugen oder anderen Details steckt. Thomas Deußer und Luisa Finck, Mitarbeitende der Montagegruppe der Werkstatt, in der Armin Oberthür arbeitet, erklären die pädagogische Dimension des Projekts: Das immer wieder vorübergehende Aussteigen aus dem feinmotorisch fordernden Arbeitsprozess in der Montagegruppe, mit der Hinwendung zu Kugelschreiber und Schere, steigert Armin Oberthürs Konzentration und fördert seine Aufmerksamkeit. Damit bleibt Leistung erhalten, der Beschäftigte kann Geld verdienen und sich gleichzeitig kreativ betätigen.
„Das ist mein Blick auf die Werkstatt“, erklärt Armin seine zweidimensionalen Figuren und Teile, die er bisweilen auch hin- und herschiebt, um ihnen mehr Leben einzuhauchen. Es helfe ihm, so Thomas Deußer und Werkstattleiter Matthias Behnke, dass er mit der Darstellung anderer Personen für seine Miniaturwelt, seine Mitmenschen besser wahrnimmt und sich für sie öffnet. Umgekehrt ist es für seine Kolleg:innen spannend zu sehen, wie viele unterschiedliche Stationen der Arbeitsalltag in der Langauer Mühle zu bieten hat.
