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Scheuerner Fastnacht bringt die Wände zum Wackeln


Nur einmal feiern können andere, die Stiftung Scheuern dagegen lässt es gleich drei Mal krachen: Die Wände der Turn- und Festhalle wackelten, als es die Närrinnen und Narrhallesen dort am zweiten Februarwochenende hoch hergehen ließen.

Kein Wunder, dass die Stimmung quasi minütlich stieg, denn das Orgateam rund um Isabel Hoffmann, Anne Ziegert und Günther Mesloh hatte sich ein ausgesprochen witzig-spritziges Programm ausgedacht. Schwindelerregende Tänze, urkomische Sketche, atemberaubende Auftritte – von allem war etwas dabei. Wobei es vielen der Akteure so gut auf der Scheuerner Bühne gefiel, dass sie sich gleich an zwei oder sogar drei Tagen die Ehre gaben. Zum Beispiel Salah Querghi, der einen fulminanten Tanz à la „Michael Jackson“ auf die Bretter legte. Oder Anne Ziegert und Günther Mesloh, die als Liebespaar bei einer „Autofahrt“ die Lachmuskeln strapazierten. Die Gruppe Beatbreaker wiederum begeisterte mit einer Zumba-Aufführung. Unter Leitung von Trainerin Sylvia Schmidt hatten die Beschäftigten der Stiftung Scheuern ein tolles Programm einstudiert. 

Dazu trugen zahlreiche Gäste von außerhalb zum Gelingen bei. Das Kinderprinzenpaar Jerome I. mit Pfeil und Bogen und Lena I. mit Tanz im Blut von der Emser Karnevalsgesellschaft kam in Begleitung von Solotanzmariechen Lucia Streicher, die einen schier schwindlig machte – so atemberaubend, wie sie über die Bühne wirbelte. Auch das Kinderprinzenpaar aus Winden begrüßte huldvoll das Scheuerner Narrenvolk. Aber Moderatorin Anne Ziegert, die gewohnt locker-flockig durchs Programm führte, hatte noch viel mehr spektakuläre Nummern anzukündigen. Während die Lahngarde des SV Fachbach und die Funkengarde des VfL Bremberg den traditionellen Gardetanz hochhielten, hatten sich andere Gruppen ganz dem Showtanz verschrieben. Die Wilden Hühner des SV Fachbach etwa waren direkt der Unterwelt entstiegen. Und auch der Nachwuchs zeigte, was in ihm steckt: Während die schon etwas größeren Kinder und Jugendlichen der Showtanzgruppe Welschneudorf den „König der Löwen“ auf die Bühne brachten, waren die Auftritte der Lahnküken aus Nassau und der Tanzmäuse aus Fachbach/Nievern besonders niedlich anzusehen. Logisch, dass das Männerballett Lahnochsen insbesondere bei den Damen Begeisterungsstürme hervorrief: In ihren roten Mönchskutten zogen die feschen Jungens aus Nievern klösterlich fromm in die Narrhalla ein – entblätterten sich aber alsbald und tollten als eine Mischung aus Obelix und Pippi Langstrumpf über die Bühne.

Vollends zur runden Sache wurde das Spektakel durch die tolle Fastnachts- und Stimmungsmusik: Pia und Wolfgang Wallroth heizten den Narren wahlweise als Duo oder gemeinsam mit den anderen Musikern der inklusiven Band „Die fliegenden Noten“ ein.