Neues Angebot für Menschen mit Handicap bei der Inklusa gGmbH in Bad Ems: Seit Kurzem gibt es dort den Dienst zur betrieblichen Inklusion. Was das ist? Kurz gesagt: ein Dienst, der für seine Kunden Beschäftigungsmöglichkeiten in Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarkts sucht. Dabei handelt es sich sowohl um sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze als auch um Ausbildungs- und Praktikumsplätze.
„Es bestehen keinerlei Einschränkungen, was die Art der Behinderung betrifft“, betont Jörg Röder. Er ist Mitarbeiter der Inklusa gGmbH und das Gesicht hinter dem neuen Angebot, das für zunächst fünf Jahre von der Aktion Mensch gefördert wird. „Keinerlei Einschränkungen“ bedeutet: Alle Menschen, die von körperlichen, geistigen, kognitiven oder seelischen Beeinträchtigungen betroffen oder von einer solchen Beeinträchtigung bedroht sind, können den Dienst zur betrieblichen Inklusion in Anspruch nehmen.
Zum Personenkreis, auf den das neue Angebot der Inklusa gGmbH zugeschnitten ist, zählen insbesondere auch Menschen mit einer anerkannten Erwerbsminderung – Menschen also, die aufgrund einer Beeinträchtigung nur weniger als drei Stunden am Tag (volle Erwerbsminderung) oder weniger als sechs Stunden täglich (teilweise Erwerbsminderung) arbeiten können. Sie unterstützt der Dienst zur betrieblichen Inklusion darin, eine entsprechende Teilzeitstelle zu finden. Auch beim Wiedereinstieg nach einer zeitlich befristeten Erwerbsminderung steht er den betreffenden Personen zur Seite
„Eine wichtige Zielgruppe sind außerdem Schülerinnen und Schüler mit Behinderung aus Abgangsklassen“, ergänzt Jörg Röder. „Wir unterstützen die Schulen und Lehrkräfte bei der Suche nach Ausbildungs- und Praktikumsplätzen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Denn erfahrungsgemäß kennen die Lehrer zwar gut die Fähigkeiten und Interessen ihrer Schüler, haben aber in der Regel keine Kontakte zu Ausbildungsbetrieben. Hier fungieren wir als Türöffner und leisten Netzwerkarbeit.“
Kurzum: Das Spektrum der Personen, die vom neuen Angebot der Inklusa gGmbH profitieren können, ist enorm groß. Doch wie sieht die Arbeit des Dienstes zur betrieblichen Inklusion konkret aus? „Eines vorab: Die Wünsche und Fähigkeiten der Ratsuchenden stehen bei uns ganz im Vordergrund“, betont Jörg Röder und präzisiert: „In einem ersten Schritt geht es darum, im Gespräch mit ihnen herauszufinden, was sie bisher beruflich gemacht haben, in welcher Situation sie sich aktuell befinden und welche Wünsche und Ziele sie für die Zukunft haben.“ Auf dieser Grundlage wird für jeden Ratsuchenden ein individuelles berufliches Profil erarbeitet, auf dem wiederum die Arbeitsplatzakquise aufbaut. „Für Ratsuchende mit speziellen Eignungen oder besonderen Lebenslagen erfolgt die Suche nach geeigneten Beschäftigungs-, Ausbildungs- oder Maßnahmenplätzen sozialraumorientiert, da die Region ländlich geprägt und infrastrukturell, insbesondere für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, unzureichend erschlossen ist“, nennt Jörg Röder ein Beispiel.
Und noch etwas: Dank der Förderung durch die Aktion Mensch ist er für die Ratsuchenden kostenfrei. Ein weiterer Vorteil ist die gute Erreichbarkeit: Der Dienst zur betrieblichen Inklusion befindet sich in zentral gelegenen, barrierefreien Räumlichkeiten in der Kur- und Kreisstadt Bad Ems. Dort sind auch zwei weitere Angebote der Inklusa gGmbH untergebracht: Bei der Beratungsstelle für Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) können sich Menschen mit Behinderung kostenlos und zu 100 Prozent neutral, das heißt losgelöst von den Interessen irgendwelcher Kostenträger oder Leistungserbringer, zu allen Aspekten der beruflichen und sozialen Teilhabe beraten lassen. Das dritte Standbein ist die Beratungsstelle für Menschen mit erworbener Hirnschädigung (MeH). Sie ist für Menschen da, die beispielsweise durch einen Unfall, einen Schlaganfall oder einen Gehirntumor aus ihrem bisherigen Leben gerissen wurden und sich somit in einer gänzlich anderen Situation als von Geburt an behinderte Menschen befinden. „Diese drei Beratungs- und Unterstützungsangebote ergänzen sich gegenseitig. Und da sie sich in einer Bürogemeinschaft befinden, entstehen zahlreiche Synergieeffekte“, sagt Jörg Röder.
Kontakt: Beratungsstelle der Inklusa gGmbH, Dienst zur betrieblichen Inklusion, Schanzgraben 3, 56130 Bad Ems, <link http: www.inklusa.de>www.inklusa.de, Ansprechpartner: Jörg Röder, Telefon 02603/931 339-12, Fax 02603/931 339-13, E-Mail <link>j.roeder@inklusa.de