„Er ist noch auf dem Weg, sich zu finden“, sagte Maria Metzger, die die Künstlerinnen und Künstler der Stiftung Scheuern auch nach ihrem Eintritt in den Ruhestand engagiert betreut und dabei tatkräftige Unterstützung von Karina Bräkau bekommt, bei der Vernissage Anfang März. „Er wird mit seinem Hobby sicherlich noch wachsen“, deutete sie an, dass Werner Neu sein Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft hat – es bleibt also spannend, wie er seine künstlerischen Fähigkeiten weiterentwickeln wird. Dabei hat er innerhalb kürzester Zeit bereits große Fortschritte gemacht, wie Maria Metzger berichtete: Bei seinem ersten größeren Bild, das auch in der Ausstellung zu sehen ist, hat Werner Neu noch mit einer vorgemalten Vorlage gearbeitet, sich dann aber sehr schnell von dieser Vorgehensweise gelöst und angefangen, frei zu malen, wobei er sich, etwa mithilfe von Fotos, Anregungen holt.
Wie gut seine Bilder jetzt schon ankommen, zeigten zahlreiche Äußerungen der Vernissage-Besucher – so auch von Pfarrer Gerd Biesgen, dem theologischen Vorstand der Stiftung Scheuern, der seine Eindrücke folgendermaßen schildete: „Wenn man diese Bilder und ihre tollen Farben betrachtet, hat man einfach Grund zur Freude. Denn sie sagen etwas über den Menschen Werner Neu, seine Kreativität und seine Fähigkeiten als Künstler aus.“
Und in der Tat: Mit ihren kräftigen bunten Farben strahlen die Exponate viel Fröhlichkeit und Harmonie aus. Wobei Tiere und Pflanzen offenbar zu Werner Neus Lieblings-Motiven zählen: Egal ob Blumensträuße, bunt umwickelte Baumstämme oder die drei Papageien, die mit fast philosophischem Gesichtsausdruck nebeneinander auf einer Stange sitzen – hier hat man es mit echten Hinguckern zu tun. Genauso wie bei den spitzen Türmen, für die der Künstler offenbar ebenfalls ein Faible hegt: Sie zieren nicht nur eine Stadtansicht, sondern etwa auch die Front einer Burg.
Zu den optischen kamen bei der Ausstellungseröffnung die akustischen Genüsse: Pia Wallroth, Gerd Biesgen und Willi Wall umrahmten die Veranstaltung mit Gesang und Gitarrenspiel. Im Gepäck hatten sie, passend zum Anlass, unter anderem das Lied „Die Farben der Welt“, riefen aber auch mit „Zünde die Kerze an“ und „Möge die Straße uns zusammenführen“ den Applaus der Vernissage-Besucher hervor.
Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten des Bistros Orgelpfeife zu sehen. Die Bilder sind auch käuflich, bei Interesse kann man sich an Werner Neu oder seinen Betreuter Andreas Ockendorf wenden.