Die Polieraktion war eine Initiative der Rehagruppe Integra der Stiftung Scheuern. Die Gruppe bestand aus drei Menschen mit erworbener Hirnschädigung und ihren begleitenden pädagogischen Fachkräften. „Wir machen das, weil es wichtig ist, auf das aufmerksam zu machen, was passiert ist“, begründet Dominique Wieland ihr Engagement. Stolpersteine und Stolperschwellen erinnern vor den ehemaligen Hauseingängen an millionenfaches Leid, das die Nationalsozialisten mit systematischer Deportation und Ermordung über Menschen jüdischen Glaubens, Menschen mit Behinderung oder einer anderen nicht ins nationalsozialistische Weltbild passenden „Eigenschaft“ brachten.
Florian Feitenheimer ergänzt ganz im Sinne des Passanten, dass die Stolpersteine ihren Charakter als Hingucker verlören, in dem Moment, wo sie sich ihrer Umgebung farblich anpassten, was bei Messing recht schnell gehe. „Daher wollen wir in Zukunft öfter die Steine schrubben. Wir brauchen drei Tage für alle Steine und Schwellen in Nassau.“ Nicht nur bei Vorbeigehenden, auch im Rathaus traf die Aktion der Gruppe auf offene Ohren und Beifall.